Als Ursachen für die so oder so vorgefundene Bewertung [einer bestimmten] Sexualität [...] lassen sich generell folgende ausmachen: Die jeweilige Stammestradition mit ihren Mythen, Ursprungs- und Fruchtbarkeitssagen und ferner die kulturellen Charakteristika der fraglichen Gruppe, nun aber geographisch großräumiger betrachtet und im Zusammenhang mit Rasse, Sprache (Sprachfamilie), Erbschaftsverhältnissen (Vater- oder Mutterrecht) sowie ihren ökonomischen und ökologischen Besonderheiten gesehen. Religion, wirtschaftliche Verhältnisse, natürliche Ressourcen sowie das ökologische Umfeld insgesamt (auch dessen Veränderungen im Zeitablauf!) erweisen sich überall als direkt aufeinander bezogen.
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As cause of any particular evaluation of [any particular] sexuality [...], the following may be agreed upon in general: The respective racial traditions with their myths, their genesis and fertility legends, and further the cultural characteristics of the groups in question, treated as geographically spread out as viewed in connection with race, language (language families), lineal descent (patriarchal or matriarchal), as well as their economic and ecological particularities. Religion, economic relations, natural resources along with the ecological environment all together (also their changes in the course of time!) prove themselves to be directly related to one another everywhere.
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Der pädophile Impuls - Wie lernt ein junger Mensch Sexualität? (The Paedophile Impulse: Toward the Development of an Aetiology of Child-Adult Sexual Contacts from an Ethological and Ethnological Viewpoint, transl. Hubert Kennedy) (1985/88)Gisela Bleibtreu-Ehrenberg
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Von einem tungusischen Schaman, bis zu dem Kirche und Staat zugleich regierenden europäischen Prälaten … ist zwar ein mächtiger Abstand in der Manier, aber nicht im Prinzip, zu glauben; denn was dieses betrifft, so gehören sie insgesammt zu einer und derselben Klasse, derer nämlich, die in dem, was an sich keinen bessern Menschen ausmacht (im Glauben gewisser statutarischer Sätze, oder Begehen gewisser willkürlicher Observanzen), ihren Gottesdienst setzen. Diejenigen allein, die ihn lediglich in der Gesinnung eines guten Lebenswandels zu finden gemeint sind, unterscheiden sich von jenen durch den Ueberschritt zu einem ganz andern und über das erste weit erhabenen Prinzip.
Immanuel Kant
"Stalin war also so ein Typ wie wir, nicht nur, daß er sich auch als Revolutionär verstanden und gelebt hat, sondern er war im wahrsten Sinne des Wortes eben auch ein Typ." ... [Wir müssen] "diese psychische Kaputtheit aus uns endlich rauslassen ... Es ist unser und mein dunkelstes Kapitel, ich weiß, oder ahne es besser nur, weil ich da selber wahnsinnig Angst vor bestimmten Sachen in mir habe. Bartsch und Honka sind Extremfälle, aber irgendwo hängt das als Typ in dir drin ... dann wurde dann leicht auch, ja, die Lust am Schlagen draus, ein tendenziell sadistisches Vergnügen."
Joschka Fischer
Das Zentrum der geistigen Selbstdisziplin als solcher ist in Zersetzung begriffen. Die Tabus, die den geistigen Rang eines Menschen ausmachen, oftmals sedimentierte Erfahrungen und unartikulierte Erkenntnisse, richten sich stets gegen eigene Regungen, die er verdammen lernte, die aber so stark sind, daß nur eine fraglose und unbefragte Instanz ihnen Einhalt gebieten kann. Was fürs Triebleben gilt, gilt fürs geistige nicht minder: der Maler und Komponist, der diese und jene Farbenzusammenstellung oder Akkordverbindung als kitschig sich untersagt, der Schriftsteller, dem sprachliche Konfigurationen als banal oder pedantisch auf die Nerven gehen, reagiert so heftig gegen sie, weil in ihm selber Schichten sind, die es dorthin lockt. Die Absage ans herrschende Unwesen der Kultur setzt voraus, daß man an diesem selber genug teilhat, um es gleichsam in den eigenen Fingern zucken zu fühlen, daß man aber zugleich aus dieser Teilhabe Kräfte zog, sie zu kündigen. Diese Kräfte, die als solche des individuellen Widerstands in Erscheinung treten, sind darum doch keineswegs selber bloß individueller Art. Das intellektuelle Gewissen, in dem sie sich zusammenfassen, hat ein gesellschaftliches Moment so gut wie das moralische Überich. Es bildet sich an einer Vorstellung von der richtigen Gesellschaft und deren Bürgern. Läßt einmal diese Vorstellung nach—und wer könnte noch blind vertrauend ihr sich überlassen—, so verliert der intellektuelle Drang nach unten seine Hemmung, und aller Unrat, den die barbarische Kultur im Individuum zurückgelassen hat, Halbbildung, sich Gehenlassen, plumpe Vertraulichkeit, Ungeschliffenheit, kommt zum Vorschein. Meist rationalisiert es sich auch noch als Humanität, als den Willen, anderen Menschen sich verständlich zu machen, als welterfahrene Verantwortlichkeit. Aber das Opfer der intellektuellen Selbstdisziplin fällt dem, der es auf sich nimmt, viel zu leicht, als daß man ihm glauben dürfte, daß es eines ist.
Theodor Adorno
Zuvörderst nämlich wird eine Regierung nicht Leute besolden, um Dem, was sie durch tausend von ihr angestellte Priester, oder Religionslehrer, von allen Kanzeln verkünden läßt, direkt, oder auch nur indirekt, zu widersprechen. … Daher der Grundsatz improbant secus docentes.
Arthur Schopenhauer
Also aber rathe ich euch, meine Freunde: misstraut Allen, in welchen der Trieb, zu strafen, mächtig ist! Das ist Volk schlechter Art und Abkunft; aus ihren Gesichtern blickt der Henker und der Spürhund. Misstraut allen Denen, die viel von ihrer Gerechtigkeit reden! Wahrlich, ihren Seelen fehlt es nicht nur an Honig. Und wenn sie sich selber 'die Guten und Gerechten' nennen, so vergesst nicht, dass ihnen zum Pharisäer Nichts fehlt als — Macht!
Friedrich Nietzsche
Bleibtreu-Ehrenberg, Gisela
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