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Johann Gottfried Herder

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Die Natur des Menschen bleibt immer dieselbe; im zehntausendsten Jahr der Welt wird er mit Leidenschaften geboren, wie er im zweiten derselben mit Leidenschaften geboren ward, und durchläuft den Gang seiner Thorheiten zu einer späten, unvollkommenen, nutzlosen Weisheit. Wir gehen in einem Labyrinth umher, in welchem unser Leben nur eine Spanne abschneidet; daher es uns fast gleichgültig sein kann, ob der Irrweg Entwurf und Ausgang habe.
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The nature of man remains ever the same: in the ten thousandth year of the World he will be born with passions, as he was born with passions in the two thousandth, and ran through his course of follies to a late, imperfect, useless wisdom. We wander in a labyrinth, in which our lives occupy but a span; so that it is to us nearly a matter of indifference, whether there be any entrance or outlet to the intricate path.
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Vol. 2, p. 186; translation vol. 2, pp. 266-7.

 
Johann Gottfried Herder

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Immer von Beckett ist eine technische Reduktion bis zum äußersten. ... Aber diese Reduktion ist ja wirklich das was die Welt aus uns macht ... das heißt die Welt aus uns gemacht diese Stümpfe von Menschen also diese Menschen die eigentlich ihr ich ihr verloren haben die sind wirklich die Produkte der Welt in der wir leben.

 
Theodor Adorno
 

Wir leben immer in einer Welt, die wir uns selbst bilden.

 
Johann Gottfried Herder
 

Leben und Erleben. - Sieht man zu, wie Einzelne mit ihren Erlebnissen - ihren unbedeutenden alltäglichen Erlebnissen - umzugehen wissen, so dass diese zu einem Ackerland werden, das dreimal des Jahres Frucht trägt; während Andere - und wie Viele! - durch den Wogenschlag der aufregendsten Schicksale, der mannigfaltigsten Zeit- und Volksströmungen hindurchgetrieben werden und doch immer leicht, immer obenauf, wie Kork, bleiben: so ist man endlich versucht, die Menschheit in eine Minorität (Minimalität) Solcher einzutheilen, welche aus Wenigem Viel zu machen verstehen: und in eine Majorität Derer, welche aus Vielem Wenig zu machen verstehen; ja man trifft auf jene umgekehrten Hexenmeister, welche, anstatt die Welt aus Nichts, aus der Welt ein Nichts schaffen.

 
Friedrich Nietzsche
 

Verkehr mit dem höheren Selbst. - Ein jeder hat seinen guten Tag, wo er sein höheres Selbst findet; und die wahre Humanität verlangt, jemanden nur nach diesem Zustande und nicht nach den Werktagen der Unfreiheit und Knechtung zu schätzen. Man soll zum Beispiel einen Maler nach seiner höchsten Vision, die er zu sehen und darzustellen vermochte, taxiren und verehren. Aber die Menschen selber verkehren sehr verschieden mit diesem ihrem höheren Selbst und sind häufig ihre eigenen Schauspieler, insofern sie Das, was sie in jenen Augenblicken sind, später immer wieder nachmachen. Manche leben in Scheu und Demuth vor ihrem Ideale und möchten es verleugnen: sie fürchten ihr höheres Selbst, weil es, wenn es redet, anspruchsvoll redet. Dazu hat es eine geisterhafte Freiheit zu kommen und fortzubleiben wie es will; es wird desswegen häufig eine Gabe der Götter genannt, während eigentlich alles Andere Gabe der Götter (des Zufalls) ist: jenes aber ist der Mensch selber.

 
Friedrich Nietzsche
 

Was glänzt, ist für den Augenblick geboren;
das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.

 
Johann Wolfgang von Goethe
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