Marie von Ebner-Eschenbach (1830 – 1916)
Austrian writer.
Das scheinbar am unnötigsten gebrachte, törichtste Opfer steht der absoluten Weisheit immer noch näher als die klügste Tat der sogenannten berechtigten Selbstsucht.
Ein Aphorismus ist der letzte Ring einer langen Gedankenkette.
Das Alter verklärt oder versteinert.
Unerreichbare Wünsche werden als »fromm« bezeichnet. Man scheint anzunehmen, dass nur die profanen in Erfüllung gehen.
Vorurteil stützt die Throne, Unwissenheit die Altäre.
Believe flatterers and you’re lost; believe your enemies—and you despair.
We are so vain that we value the opinion even of those whose opinions we find worthless.
Raison annehmen kann niemand, der nicht schon welche hat.
Wer die materiellen Genüsse des Lebens seinen idealen Gütern vorzieht, gleicht dem Besitzer eines Palastes, der sich in den Gesindestuben einrichtet und die Prachtsäle leer stehen lässt.
Misanthropy is a suit of armor lined with thorns.
Die größte Gleichmacherin ist die Höflichkeit, durch sie werden alle Standesunterschiede aufgehoben.
One of the main goals of self-education is to eradicate that vanity in us without which we would never have been educated.
Man muss das Gute tun, damit es in der Welt sei.
Sag etwas, das sich von selbst versteht, zum ersten Mal und du bist unsterblich.
Der Verstand und das Herz stehen auf sehr gutem Fuße. Eines vertritt oft die Stelle des andern so vollkommen, dass es schwer ist zu entscheiden, welches von beiden tätig war.
Es ist ein Unglück, daß ein braves Talent und ein braver Mann so selten zusammen kommen!
Verschmähtes Erbarmen kann sich in Grausamkeit verwandeln, wie verschmähte Liebe in Haß.
Der Maßstab, den wir an die Dinge legen, ist das Maß unseres eigenen Geistes.
Gemeinverständlich, das heißt: auch den Gemeinen verständlich, und heißt überdies nicht selten: den Nicht Gemeinen ungenießbar.
Niemand ist so beflissen, immer neue Eindrücke zu sammeln, als derjenige, der die alten nicht zu verarbeiten versteht.