Ach, es gibt so viel Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen sich nur die Dichter etwas haben träumen lassen. Und zumal ü b e r dem Himmel: denn alle Götter sind Dichter-Gleichnis, Dichter-Erschleichnis! Wahrlich, immer zieht es uns hinan - nämlich zum Reich der Wolken: auf diese setzen wir unsre bunten Bälge und heißen sie dann Götter und Übermenschen: - Sind sie doch gerade leicht genug für diese Stühle! - alle diese Götter und Übermenschen. Ach, wie bin ich all des Unzulänglichen müde, das durchaus Ereignis sein soll! Ach, wie bin ich der Dichter müde!
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Alas, there are so many things between heaven and earth of which only the poets have dreamed. And especially above the heavens: for all gods are poets' parables, poets' prevarications. Verily, it always lifts us higher — specifically, to the realm of the clouds: upon these we place our motley bastards and call them gods and overmen. For they are just light enough for these chairs — all these gods and overmen. Ah, how weary I am of all the imperfection which must at all costs become event! Ah, how weary I am of poets!
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Part II, Chapter 39, On Poets.Friedrich Nietzsche
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Seht sie klettern, diese geschwinden Affen! Sie klettern über einander hinweg und zerren sich also in den Schlamm und die Tiefe. Hin zum Throne wollen sie Alle: ihr Wahnsinn ist es, — als ob das Glück auf dem Throne sässe! Oft sitzt der Schlamm auf dem Thron — und oft auch der Thron auf dem Schlamme. Wahnsinnige sind sie mir Alle und kletternde Affen und Überheisse. Übel riecht mir ihr Götze, das kalte Unthier: übel riechen sie mir alle zusammen, diese Götzendiener.
Friedrich Nietzsche
Immer von Beckett ist eine technische Reduktion bis zum äußersten. ... Aber diese Reduktion ist ja wirklich das was die Welt aus uns macht ... das heißt die Welt aus uns gemacht diese Stümpfe von Menschen also diese Menschen die eigentlich ihr ich ihr verloren haben die sind wirklich die Produkte der Welt in der wir leben.
Theodor Adorno
Große Männer nehmen sich selbst und die Dinge zu ernst, um öfter als gelegentlich »geistreich« zu sein. Menschen, die nichts sind als eben »geistreich«, sind unfromme Menschen; es sind solche, die, von den Dingen nicht wirklich erfüllt, an ihnen nie ein aufrichtiges und tiefes Interesse nehmen, in denen nicht lang und schwer etwas der Geburt entgegenstrebt. Es ist ihnen nur daran gelegen, daß ihr Gedanke glitzere und funkle wie eine prächtig zugeschliffene Raute, nicht, daß er auch etwas beleuchte! Und das kommt daher, weil ihr Sinnen vor allem die Absicht auf das behält, was die anderen zu eben diesen Gedanken wohl »sagen« werden—eine Rücksicht, die durchaus nicht immer »rücksichtsvoll« ist.
Otto Weininger
Denn gerade die starke Periodizität des Genies bringt es mit sich, daß bei ihm immer erst auf sterile Jahre die fruchtbaren und auf sehr produktive Zeiten immer wieder sehr unfruchtbare folgen—Zeiten, in denen er von sich nichts hält, ja von sich psychologisch (nicht logisch) weniger hält als von jedem anderen Menschen: quält ihn doch die Erinnerung an die Schaffensperiode, und vor allem—wie frei sieht er sie, die von solchen Erinnerungen nicht Belästigten, herumgehen! Wie seine Ekstasen gewaltiger sind als die der anderen, so sind auch seine Depressionen fürchterlicher.
Otto Weininger
Wir sind keine Erwählten, wir sind Gewählte. Deshalb suchen wir das Gespräch mit allen, die sich um diese Demokratie bemühen.
Willy Brandt
Nietzsche, Friedrich
Niffenegger, Audrey
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