Thursday, April 25, 2024 Text is available under the CC BY-SA 3.0 licence.

Johann Gottfried Herder

« All quotes from this author
 

Am sorgfältigsten, mein Freund, meiden Sie die Autorschaft darüber. Zu früh oder unmäßig gebraucht, macht sie den Kopf wüste und das Herz leer, wenn sie auch sonst keine üblen Folgen gäbe. Ein Mensch, der die Bibel nur lieset, um sie zu erläutern, lieset sie wahrscheinlich übel, und wer jeden Gedanken, der ihm aufstößt, durch Feder und Presse versendet, hat sie in kurzer Zeit alle versandt, und wird bald ein blosser Diener der Druckerey, ein Buchstabensetzer werden.
--
With the greatest possible solicitude avoid authorship. Too early or immoderately employed, it makes the head waste and the heart empty; even were there no other worse consequences. A person, who reads only to print, to all probability reads amiss; and he, who sends away through the pen and the press every thought, the moment it occurs to him, will in a short time have sent all away, and will become a mere journeyman of the printing-office, a compositor.
--
Briefe, das Studium der Theologie betressend (1780-81), Vierundzwanzigster Brief; cited from Bernhard Suphan (ed.) Herders sämmtliche Werke (Berlin: Weidmann, 1877-1913) vol. 10, p. 260. Translation from Samuel Taylor Coleridge Biographia Literaria (London: Rest Fenner, 1817) vol. 1, ch. 11, pp. 233-34.

 
Johann Gottfried Herder

» Johann Gottfried Herder - all quotes »



Tags: Johann Gottfried Herder Quotes, Authors starting by H


Similar quotes

 

Es gibt keine Notlügen; noch nie ist eine Unwahrheit gesprochen worden, die nicht früh oder spät nachteillige Folgen für jedermann gehabt hätte.

 
Adolf Freiherr Knigge
 

Der gelbe Kern der Erde, das Gold, hat alle Macht,
Daß alles sonst für ihme wie Schalen wird geacht.

 
Friedrich von Logau
 

Zuvörderst nämlich wird eine Regierung nicht Leute besolden, um Dem, was sie durch tausend von ihr angestellte Priester, oder Religionslehrer, von allen Kanzeln verkünden läßt, direkt, oder auch nur indirekt, zu widersprechen. … Daher der Grundsatz improbant secus docentes.

 
Arthur Schopenhauer
 

Um es vorwegzunehmen: Jene dargelegte 'kultische Dominanz' der Frau ist kein Matriarchat oder Feminat gewesen; zu der Sozialstruktur, die wir heute 'Patriarchat' nennen, hat es niemals ein weibliches Pendant gegeben. [...] Nichtsdestoweniger sind einige der Befunde, worauf die alten Ethnologen und Soziologen (und Sozialisten) ihre falschen weltumspannenden Theoreme aufbauten, tatsächlich wahr und in der Realität bei einigen Naturvölkern heute noch vorfindbar, nur müssen sie besser gedeutet werden als vordem, nämlich objektiver. Und insofern sollte eher von maternalen denn von matriachalen Kulturelementen gesprochen werden, wenn man solch kulturell-soziale Zusammenhänge unter globalem Aspekt anspricht. [...]

Jedenfalls zählen zu den kulturellen Zügen, um die es hier geht, zusammengefaßt etwa folgende, die heute nurmehr selten irgendwo alle gleichzeitig auftreten:

In der Erbfolgereglung wird die mütterliche Linie gewählt, Kinder gehören stets zur Mutterseite. Eigentum, gelegentlich auch Rechte werden in der mütterlichen Linie vererbt (entweder von der Mutter auf die Tochter oder vom Mutterbruder auf den Schwestersohn). Es herrscht sog. matrilokale Wohnfolge, d. h. der Ehemann tritt in die Sippe der Frau ein und wohnt dort. Bei beiden Geschlechtern herrscht voreheliche sexuelle Ungebundenheit, bei den Mädchen weitgehende Freiheit in der Gattenwahl und große Selbständigkeit in der Ehe mit leichter Scheidungsmöglichkeit für die Frau. Die weibliche Stellung in Kult und Religion ist relevanter als die der Männer. Der biologische Vater gilt als mit seinen Kindern nicht verwandt; seine Stelle nimmt, was Erziehung und Fürsorge betrifft, der Mutterbruder ein: Er ist der soziale Vater für alle Kinder seiner Schwester, auch wenn diese von verschiedenen Vätern stammen. [...]

Das ganze Denkmuster, das hier nur extrem knapp umrissen wird, gibt im Grunde keinen Hinweis darauf, daß die betreffenden Menschen die Zusammenhänge zwischen Zeugung und Geburt gekannt hätten.

 
Gisela Bleibtreu-Ehrenberg
 

Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Damit es uns glücklich macht, wie Du schreibst? Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben. Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder verstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Das glaube ich.

 
Franz Kafka
© 2009–2013Quotes Privacy Policy | Contact